Im Oktober waren mit der VIVA TIARA von VIVA Cruises auf der Donau unterwegs und würden nun gerne mit euch das Fazit ,,besprechen’’
Erstmal ein paar allgemeine Dinge zur Route: Die VIVA TIARA startet ab Passau nach Melk, Krems (über Nacht), Dürnstein, Linz (über Nacht), Vilshofen, Regensburg und wieder zurück nach Passau. Dabei handelt es sich übrigens um die vollständig umgekrempelte Version der Donau-Reise, da die Reiseveranstalter mit zahlreichen neuen Risikogebieten zu kämpfen hatten. Die eigentliche Route läuft ab Passau Ybbs, Wien, Budapest, Bratislava und Melk an.
Wir sind in Zeiten der Corona-Pandemie gereist. Über die Hygienemaßnahmen an Bord und deren Umsetzung berichten wir an anderer Stelle.
[Kleiner Hinweis: Flusskreuzfahrt Entdecker reist auf Einladung von VIVA Cruises. Nichtsdestotrotz werden wir hier wahre Ereignisse schildern und unsere eigene Meinung offen teilen.]
Die VIVA TIARA verfügt nicht über sonderlich viele öffentliche Bereiche. Völlig klar, denn sie ist ein Flusskreuzfahrtschiff, das in seiner Größe natürlich eingeschränkt ist. Es gibt eine große Panorama Lounge, ein Hauptrestaurant, ein Spezialitäten Restaurant, einen kleinen Spa-Bereich sowie ein Sonnendeck mit Whirlpool, das sich nahezu über die gesamte Schiffslänge erstreckt (dazu mehr unter dem Punkt ,,Sonnendeck, Pools und Wellness’’).
Der Bereich, in dem ihr euch wahrscheinlich am meisten aufhalten werdet, ist die Panorama Lounge. Sie ist gemütlich sehr gemütlich gestaltet und mit Sofas, Sesseln und Tischen mit Stühlen ausgestattet. Im vorderen Bereich, wo sich im übrigen auch die Bar befindet, hat man einen guten Blick in Fahrtrichtung des Schiffes. Im mittleren und hinteren Bereich gibt es große Panoramafenster. Ich bin ja sonst ein großer Fan von bodentiefen Fenstern, das ist aber nicht so schlimm. Auf dem ersten VIVA Cruises-Neubau im nächsten Jahr wird es welche geben! Insgesamt wirkt alles sehr ansprechend und einladend.
Die VIVA TIARA verfügt über zwei Restaurants, was schonmal ein deutliches Plus im Vergleich zu anderen Flusskreuzfahrtschiffen ist. Zwar kommen die neueren Schiffe eigentlich immer mit mindestens zwei Restaurants, doch für etwas ältere Schiffe ist das nicht unbedingt üblich. Es gibt also einmal das Hauptrestaurant ,,Riverside’’ sowie das Spezialitäten Restaurant ,,VIVA's Bistro’’, das sich am Heck befindet. Auch die Restaurants sind sehr ansprechend gestaltet und gemütlich ausgestattet. Im Bistro hat man den großen Vorteil, dass man hier direkt nach hinten herausschaut.
Die VIVA TIARA verfügt tatsächlich über einen kleinen Spa-Bereich. Ein Fitnessraum bleibt allerdings aus. Das Spa verfügt über eine kleine Whirlpool-Badewanne sowie über Dampfbad und Sauna. In der Regel muss man sich vorher an Rezeption für die Nutzung anmelden, da die Crew die Saunen vorher anschalten muss und zurzeit auch desinfizieren muss.
Selbstverständlich verfügt die VIVA TIARA auch über ein Sonnendeck, das sich nahezu über die gesamte Schiffslänge erstreckt. Im vorderen Bereich vor dem Steuerhaus befinden sich gemütliche Lounge-Möbel und Sofas. Im mittleren Bereich zahlreiche Tische und Stühle mit Sonnensegeln für die sonnigeren Tage. Im hinteren Bereich befindet sich ein kleiner Whirlpool. Ach ja: Minigolf gibt es auch! Allerdings nur mit einem Loch...
Insgesamt also alles recht funktional, was für ein Flusskreuzfahrtschiff aber völlig ausreicht.
Die VIVA TIARA verfügt über drei verschiedene Kabinenkategorien. Es gibt die Junior Suiten sowie die Standard-Kabinen mit französischem Balkon oder kleinem Aussichtsfenster. Die Standard-Kabinen sind etwa 15 Quadratmeter und die Junior-Suiten etwa 19 Quadratmeter groß.
Ausgestattet sind alle Kabinen standardmäßig mit einem Doppelbett, einem kleinen Schreibtisch, Flat-Screen TV, Steckdosen am Bett (auch in der heutigen Zeit leider immer noch nicht selbstverständlich), einer Minibar sowie einem Badezimmer mit tollen ,,Rituals’’-Produkten.
Die Kabinen sind wirklich fantastisch! Nach der Renovierung in diesem Jahr ist echt was tolles draus geworden. Natürlich sind die Kabinen nicht die größten, aber für ein Flussschiff typisch. Wer etwas mehr Platz möchte, sollte auf eine der Junior Suiten zurückgreifen, wobei man hier teilweise sehr schnell seien muss, da diese an einigen Terminen sehr schnell ausgebucht sein können. Schließlich gibt es an Bord nur sechs Stück. Auch das Badezimmer ist deutlich geräumiger, wobei ich das Bad in den Standard-Kabinen wirklich super gelöst finde. Wenn man die Dusche nämlich nicht aktiv nutzt, lässt sich der Bereich auch nutzen. Übrigens: Die Minibar ist bereits im Reisepreis inklusive. Allerdings bietet diese pro Tag lediglich jeweils zwei Flaschen Cola und Bier. Auf dem Schreibtisch werden jeden tag zwei große Flaschen Mineralwasser bereitgestellt.
Aufgrund der Corona-Maßnahmen gab es das Frühstück nicht wie gewohnt in Buffet-Form, sondern mit Service am Platz. Man hat dann die Wahl aus diversen Brötchen- und Brotsorten, die in den Brotkorb gelegt werden. Eine vorgefertigte Auswahl gibt es nicht. Auf dem Tisch befinden sich verschiedenste Aufstriche wie Butter, Nutella und Co. Zusätzlich dazu servieren die Kellner einen Teller mit verschiedenen Wurstsorten. Warme Eierspeisen aus der Karte sind auf Wunsch beim Kellner bestellbar. Ein Buffet-Konzept ist in der Hinsicht natürlich besser, da die Aufstriche und Aufschnitte, die man nicht nutzt, nicht unnötig im Müll landen, was hier leider häufig der Fall war. Das müsste man noch etwas optimieren, damit ebend weniger weggeschmissen werden muss.
Das Mittag- und Abendessen ist grundsätzlich so geblieben, wie es vor der Corona-Pandemie auch schon war. Zwar gab es zur Mittagszeit hin und wieder auch mal ein Buffet, doch das kommt meines Wissens nach nicht so oft vor. Durch die Bank war das Essen immer wirklich sehr gut gemacht. Von der Anrichtung als auch von der Machart her waren wir, und auch die meisten anderen Gäste, sehr zufrieden. Was ich allerdings klar bemängeln muss ist, dass das Essen deutlich zu schnell serviert wurde. Wenn man die Vorspeise fertig gegessen hat, kam eigentlich sofort schon der nächste Gang. Man hatte zwischen den Gängen also keine Zeit. Da sehe ich auf jeden Fall noch einwenig Optimierungsbedarf, da das so auf deutschen Schiffen eigentlich nicht üblich ist. Das könnte vielleicht auch daran gelegen haben, dass die Crew sonst überwiegend auf internationalen Schiffen eingesetzt wurde.
Das schöne an der VIVA TIARA ist: Es gibt ein zweites Restaurant am Heck - das ,,VIVA's Bistro’’ Spezialitäten Restaurant. Vor dem Umbau von der SWISS TIARA zur VIVA TIARA, war in diesem Bereich lediglich eine Bar. Zum Mittagessen gibt es hier im Prinzip dasselbe Menü wie im Hauptrestaurant. Lediglich der Hauptgang ist ein anderer und fällt etwas leichter aus, z.B. mit Sandwiches, Burgen oder Ähnlichem. Leider konnten wir zum Mittagessen nicht ins Bistro, da nie genug Interessenten gefunden wurden (mindestens vier Personen). Auf unserer Reise waren etwas mehr als 40 Gäste an Bord, weshalb es sehr schwierig war, da jemanden zu finden.
Zum Abendessen hat es allerdings geklappt und wir konnten das Bistro testen. Das Abendmenü ist in der Regel immer gleich, damit möglichst viele Gäste die Einrichtung nutzen können. Auf längeren Reisen, z.B. ins Donaudelta, wird es aber auf der Hälfte der Reise durch ein anderes ausgetauscht. Zur Vorspeise gab es eine gebratene Jakobsmuschel und Riesengarnele mit Karottenkonfit. Anschließend kam als Suppe ein Tomaten-Consommé mit frischen Strauchtomaten (wobei ich die irgendwie vergeblich gesucht habe), Pinienkernen und Griesklößchen. Zum Hauptgang wurde ein Rinder Entrecote vom Grill serviert, das im Vergleich zu den anderen Gängen doch ziemlich mächtig ausgefallen ist. Zur Nachspeise gab es dann ein leckeres Buttermilchmousse mit Pistazieneis und frischen Erdbeeren. Wirklich ein ganz fantastisches Essen! Kann man wirklich jedem ans Herz legen, der mit der VIVA TIARA oder einem anderen VIVA Cruises-Schiff reist, das über ein Bistro verfügt. Es war darüberhinaus auch toll, dem Koch beim Kochen zuzuschauen, denn es gab tatsächlich Live-Cooking. Außerdem gab es hier das Problem mit dem zu schnellen Servieren nicht.
VIVA Cruises hat auf seinen Flusskreuzfahrtschiffen das ,,VIVA All Inclusive’’-Konzept eingeführt. Dieses umfasst Frühstück, Mittag- und Abendessen, zahlreiche Getränke aus der Barkarte, die Minibar auf den Kabinen, Trinkgelder sowie einen ,,legeren Lifestyle’’ an Bord. Außerdem wirbt man mit dem Slogan ,,Wo das Exklusive stets inklusive ist’’. Warum ich diesen nicht ganz erfüllt finde, möchte ich euch erklären.
Generell fehlt mir in der Barkarte das gewisse etwas. Drinks, die vor allem vom jüngeren Publikum gerne getrunken werden, sind auf der Barkarte leider nicht zu finden. Damit meine ich Drinks wie Hugo oder auch den Lillet. Zwar ist das im Preis enthaltene Getränkeangebot mit Softdrinks, Kaffeespezialitäten, Sekt und Wein, Bier, Aperol und dem Cocktail des Tages recht umfangreich, doch wenn man mal keine Lust auf den Aperol Spritz oder den Sekt hat, muss man schnell einen Aufpreis zahlen. Die Kosten für beispielsweise einen klassischen Mojito belaufen sich beispielsweise auf um die acht Euro, was gar nicht so wenig ist. Angemerkt: Ab 2021 ist bei VIVA Cruises die gesamte Barkarte inklusive. Dann sieht das ganze natürlich etwas anders aus.
Auch die Minibar müssen wir etwas kritisieren. Der Aspekt, dass die Minibar überhaupt inklusive ist, ist wirklich toll. Wenn man sich mal zurückziehen will, kann man sich aus ihr bedienen. Ein Getränkeangebot wie an der Bar erwarten wir keinesfalls, doch unter einer ,,stets gefüllten’’ Minibar erwarte ich zumindest etwas mehr, als zwei Flaschen Cola und zwei Flaschen Bier - das könnte ruhig etwas mehr sein. In der Kabine gibt es übrigens auch eine Nespresso-Maschine mit zwei Kapseln pro Tag.
Die Ausflüge auf den Donau Kreuzfahrten mit VIVA Cruises sind so eigentlich nicht im Reisepreis enthalten. Aufgrund der besonderen Umstände und den zahlreichen Routenänderungen, hat VIVA Cruises den Gästen als kleines Dankeschön für das Festhalten an der Reise einen ganztägigen Ausflug nach Salzburg geschenkt, was sehr zu begrüßen ist.
Wir haben versucht, uns an Bord mehrfach für verschiedene Ausflüge anzumelden. Aufgrund der so geringen Gästezahl, konnte auf keinem Ausflug, außer auf dem nach Salzburg, die Mindestteilnehmerzahl erreicht werden. Die Preise waren meines Erachten nach aber sehr fair und nicht zu hoch angesetzt. Ein mehrstündiger Ausflug mit Schnapsverkostung belief sich z.B. auf um die 35 Euro pro Person.
Impressionen aus Salzburg
Die Organisation des Ausflugs war alles in einem sehr gut geregelt. Für unsere Gruppe von etwas mehr als 30 Personen wurden zwei Reiseleiterinnen bestellt, sodass wir sie aufteilen und perfekt Abstand halten konnten. Beide Reiseleiterinnen waren sehr erfahren und haben viele spannende Hintergrundinformationen über Salzburg und Österreich an uns weitergegeben.
Ich habe wirklich noch nie, noch nie, eine Crew auf einem Schiff erlebt, die so gut harmoniert hat. Immer so freundlich, achtsam und zuvorkommend. Außerdem waren alle Besatzungsmitglieder sehr gesprächig. Sofern es ein Problem gab, z.B. mit der Kabine, hat die Rezeption ebenfalls immer sehr schnell reagiert und geholfen.
Unser Kreuzfahrtleiter Siim war ebenfalls immer sehr nett und stand bei Fragen immer zur Seite. Außerdem hat er versucht, soweit es im Rahmen der Corona-Maßnahmen möglich war, ein spaßiges und lustiges Unterhaltungsprogramm zu zaubern. Da gab es ein Bingo mit Schnaps oder auch den ,,VIVA Tanz’’, den er mit der Hotel Managerin aufgeführt hat.
Selbstverständlich verfügt die VIVA TIARA auch über einen Internetzugang. Dieser ist bereits im VIVA All Inclusive-Konzept inkludiert und hat keine Volumenbegrenzung. Leider muss ich aber sagen: Das Internet war wirklich nicht gut. Mehr als eine WhatsApp-Nachricht ging da nicht. Mit Bildern wurde es schon etwas schwieriger.
Alles in einem haben wir einen sehr positiven Eindruck von VIVA Cruises und dem Konzept bekommen, das durchaus jüngeres Publikum anziehen soll. Wir sind übrigens das erste Mal mit dem Veranstalter unterwegs gewesen. Auch die Alternativroute mit eher kleineren Städten, hat uns gut gefallen.
Das Schiff, die VIVA TIARA, ist das erste eigene Schiff von VIVA Cruises. Man hat es bei der Renovierung sehr schön rausgeputzt und meiner Meinung nach den ,,legeren Lifestyle’’ gut auf das Schiff bringen können. Einrichtung und Farben wirken sehr modern und man bekommt richtig Lust, nochmal mit dem Schiff zu verreisen.
In Sachen Kulinarik hat man an Bord top Leistung abgeliefert. Durch zwei Restaurants bleibt den Gästen deutlich mehr Auswahlmöglichkeit, als auf anderen Flusskreuzfahrtschiffen. Auf dem ersten eignen Neubau von VIVA Cruises, der VIVA ONE, wird es sogar drei Restaurants geben.
Beim VIVA All Inclusive Konzept sehen wir noch einwenig Verbesserungsbedarf. Insbesondere die Barkarte sollte etwas moderner werden und mehr Getränke sollten im Reisepreis inkludiert sein. Dies hat VIVA Cruises aber bereits in Angriff genommen: Ab nächstem Jahr ist die gesamte Barkarte im Reisepreis enthalten.
Crew und Kreuzfahrtleitung waren immer für einen da und sehr zuvorkommend.
Die VIVA TIARA wird ab nächstem Jahr auf dem Rhein und seinen Nebenflüssen eingesetzt. Auf der Donau kommt stattdessen der Neubau VIVA ONE zum Einsatz. Die achttägigen Donau-Reisen starten bei 1.295€ pro Person mit VIVA All Inclusive. Die einwöchigen Rhein-Reisen starten bei etwa 950€ und die fünftägigen Kurzreisen bei 495€. Hier geht es zur Buchung.
VIVA Cruises
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